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Bücherei

Die Stadtbücherei Tulln

Die Stadtbücherei Tulln ist eine öffentliche Einrichtung der Stadtgemeinde Tulln an der Donau.


Der Beginn der Stadtbücherei Tulln wird traditionell in das Jahr 1953 gesetzt – obwohl es schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts öffentliche Leseanstalten hier gab – und ihre Geschichte liest sich v.a. als eine Suche nach einem geeigneten Standort, wie der nachfolgende historische Überblick verdeutlicht:
1939 wurde aus den Beständen der 1905 gegründeten Bücherei der Filiale der “Volkslesehalle Wien” und der 1925 gegründeten Bücherei der “Tullner Urania” die Stadtbücherei Tulln als “Volksbücherei” am Tullner Hauptplatz eingerichtet. Aufgrund der kriegsbedingten Raumnot wurde der Stadtbücherei das Lokal 1945 gekündigt, und die Stadtverwaltung ließ die Bücher – etwa 2500 Bände – mitsamt der Einrichtung in einen Raum des Krankenhauses bringen; dem Auftrag, die Bestände von NS-Gut zu säubern, konnte infolge der magazinmäßigen Unterbringung der Bücher nur kursorisch entsprochen werden. Nach kurzer Zeit musste das Spital geräumt werden, und die Bücher kamen in ein feuchtes Kellerzimmer des Amtshauses.
1950 wurden der Bücherei zwei ebenerdige Räume im barocken sog. Schneiderhaus am Rathausplatz in Aussicht gestellt, diese auch bereits saniert, als das Gebäude kurzfristig von der USIA beschlagnahmt worden ist. Die Bücher befanden sich damals in der Büchereistelle des bundesstaatlichen Volksbildungsreferenten für Niederösterreich in Wien zur Bearbeitung und blieben dort bis Herbst 1952.
Damals konnte das Haus Wild am Hauptplatz für die Bücherei sichergestellt werden, die feierliche Eröffnung fand am 17. Jänner 1953 statt.
Durch Unterzeichnung des Staatsvertrages 1955 waren die USIA-Räume am Rathausplatz wieder frei geworden und wurden nun doch von der Bücherei bezogen.
Aufgrund konservatorischer Probleme bei der Lagerung der Bücher erfolgte im Oktober 1963 eine neuerliche Übersiedlung, und zwar in das Haus der Kammer der gewerblichen Wirtschaft am Hauptplatz. Die Neuaufstellung ging einher mit dem Übergang vom Thekensystem, bei dem der Leser von der Kartei und vom Katalog weg ausgeliehen hat, hin zur Freihandbücherei, wo der Leser sich am Buch selbst orientieren konnte – ein System, das bis heute beibehalten wurde und damals eine Steigerung der Entlehnungen um 37% mit sich brachte. Wohl wissend, dass der Platz nur für max. 5000 Bände ausreichen würde, wurde der Plan entwickelt, den Buchbestand möglichst aktuell zu halten, d.h. keine Blindgänger mitzuschleppen und somit die Bücherei lebendig zu halten; auch dieses Credo wird bis heute hochgehalten, indem pro Jahr eine bestimmte Zahl an Büchern aus dem Bestand ausgeschieden wird.
1977 erfolgte die Übersiedlung ins neue Rathaus in der Nussallee, wo der Bücherei nun 119 m2 Fläche zur Verfügung standen.
Doch auch dieser Platz wurde bald zu knapp, sodass 1993 Räumlichkeiten im revitalisierten Minoritenkloster (mit 135 m2) bezogen wurden.
2001 kam es zur bislang letzten Übersiedlung: Am 7. Dezember 2001 eröffnete die Stadtbücherei Tulln offiziell in der Wiener Straße 28, im sog. Zentner-Haus, ihre Pforten. Die neue Bleibe bietet ein angenehmes Ambiente zum Schmökern, insgesamt eine hellere, freundlichere Austtattung, für Kinder eine eigene Leseecke, eine bessere Übersicht über die einzelnen Systematikgruppen durch exaktere Trennung der Bereiche, einen Fotokopierer sowie Internetanschluss/WLAN. Es gibt nun ausreichend Platz für den Medienbestand und die Adresse ist für die zahlreichen Tullner Schulen leicht zu erreichen.

Die Stadtbücherei verfügt aktuell über insgesamt etwa 20.000 Medien.